Der Kölner Südfriedhof wurde ursprünglich als weiterer Entlastungsfriedhof für Melaten in der Zeit zwischen 1896 und 1901 angelegt. Er befindet sich im Stadtteil Zollstock, der wiederum zum Stadtbezirk Rodenkirchen gehört. Diese parkähnliche Friedhofsanlage zählt zu den wichtigsten Grünanlagen der Stadt Köln und weist einige architektonisch interessante Grabstellen aus der Anfangszeit auf. Mit 615.400 Quadratmetern ist der Kölner Südfriedhof der größte auf dem Kölner Stadtgebiet.
Hier befinden sich zahlreiche Gräber aus den beiden Weltkriegen sowie zwei eigenständige Soldatenfriedhöfe. Sehenswerte Zeitzeugen vergangener Begräbniskultur aus der Gründerzeit sind einige architektonisch aufwendig gestaltete Familiengrabstätten. Diese Grabstätten von damals einflussreicher Kölner Familien wurden repräsentativ an den Haupt- und Rundwegen angelegt, während einfach gestaltete Reihengrabstätten in die hinteren Flurbereiche verlegt wurden. Während des Zweiten Weltkrieges wurden einige dieser großen Grabstätten als Versteck für Bargeld und Schmuck verwendet, um diese Vermögenswerte vor den herannahenden US-Truppen zu schützen.
Mit der vierten und bisher letzten Vergrößerung erreichte der Kölner Südfriedhof seine heutige Größe von ungefähr 63 Hektar. Ursprünglich wurde dieser Friedhof mit einem aufwendig gestalteten Rundwegenetz gestaltet, das man bei der Planung des Erweiterungsgeländes jedoch nicht mehr berücksichtigte. Daher sind der ursprüngliche Teil und die Erweiterungsteile des Friedhofs sehr gut voneinander zu unterscheiden. Das Rundwegenetz ist mit breiten Alleen versehen, während die neuen Teile des Friedhofs durch modern gestaltete weitläufige Areale mit Blühpflanzen auffallen. Diese wurden mit einer geradlinigen Aufteilung gestaltet. Vorzugsweise wurden Pappeln angepflanzt, da diese schnell wachsende Baumart in recht kurzer Zeit das Höhenniveau des bereits vorhandenen Baumbestandes erreichte.
Die insgesamt vier Erweiterungen waren auch aufgrund der zwischenzeitlich angelegten Ehrenfriedhöfe notwendig. Die in der Gründerzeit angelegten Friedhofsgebäude wie die Trauerhalle und das Pförtnerhaus sollten nicht nur zweckmäßig, sondern auch schmückender Bestandteil des Friedhofes sein und wurden daher im Stil der Neuromantik errichtet. Die meisten dieser Gebäude fielen jedoch den Luftangriffen von 1943 zum Opfer und wurden später neu errichtet.