Dieser altehrwürdige Friedhof existiert bereits seit 1895 als Entlastungsfriedhof für Melaten. Auf dem 479.000 Quadratmeter umfassenden Areal im Stadtteil Weidenpesch im Stadtbezirk Nippes finden 44.550 Grabstätten Platz. Die Erweiterung zur Pallenbergstraße erfolgte kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Seit 1991 ist der Nordfriedhof aufgrund seiner kulturhistorischen Bedeutung in Form einer Parkanlage mit einem uralten Baumbestand Landschaftsschutzgebiet.
Im Oktober 2019 sorgt er jedoch für Schlagzeilen, als Besucher vor verschlossenen Türen standen. Schnell verbreitete sich die Empörung in den sozialen Medien, über die betroffene Menschen ihren Unmut kundtaten. Man empörte sich für die scheinbar grundlose Schließung des Friedhofs ohne entsprechende Informationen der Stadt Köln und der zuständigen Friedhofsverwaltung. Der Grund für die verschlossenen Tore war jedoch wenig aufregend. Es stellte sich heraus, dass ein Mitarbeiter einer externen Wach- und Schließgesellschaft ganz einfach vergessen hatte, die Tore am Morgen des entsprechenden Tages aufzuschließen.
Normalerweise macht dieser parkähnlich gestaltete Friedhof mit den auffällig gestalteten Grabstätten aus der Anfangszeit und den modern gestalteten Bestattungsgärten aus der Neuzeit keine derartigen Schlagzeilen. Jeder Besucher soll und kann sich hier während der Öffnungszeiten wohlfühlen. Allerdings wurde der Nordfriedhof bereits mehrfach von Dieben außerhalb der Öffnungszeiten heimgesucht, die es offenbar auf alle Arten von Metallen abgesehen haben. Entwendet wurden vorzugsweise Grablaternen, Schalen und sonstige Dekorationsgegenstände aus Metall.
Neben Sarg- und Urnen-Wahlgrabstätten sind auf dem Kölner Nordfriedhof auch Baumbestattungen möglich. Diese vergleichsweise neue Begräbnisart ohne Pflegeaufwand hat sich in den letzten Jahren verstärkt durchgesetzt, da Familienangehörige häufig nicht mehr am selben Ort wie die Verstorbenen wohnen. Die platzsparende Alternative zur flächenzehrenden Erdbestattung in Form der Feuerbestattung hat sich bereits seit einigen Jahrzehnten durchgesetzt. Grabstätten mit großen Grabsteinen und Figuren findet man heute kaum noch.