Die Erdbestattung wird auch als Sargbestattung bezeichnet, da ein Holzsarg in die Erde eingelassen wird. Es handelt sich um eine traditionelle Begräbnisart, die heute jedoch vielfach durch andere Begräbnisarten wie die anonyme Bestattung, die Urnenbestattung und die Naturbestattung abgelöst wird. Wer sich jedoch für die traditionelle Erdbestattung entscheidet, wählt einen aufwändigen letzten Weg für den Verstorbenen.
Während die einen eine Urnenbestattung bevorzugen, wünschen sich andere, und zwar nicht nur für sich selbst, sondern auch für den verstorbenen Angehörigen, die Sargbestattung. Die ganze Zeremonie, der anschließende Trauerzug und das Herablassen des Sarges in das Grab ist für die Befürworter dieser Begräbnisart einfach greifbarer als eine Urnenbeisetzung. Die einen vertreten die Meinung, eine Feuerbestattung sei die sauberere Lösung, da nur Asche und kein Körper dem Verfall preisgegeben wird. Andere wiederum können sich kein Verbrennen des Körpers vorstellen. Auch der Kostenfaktor spricht manchmal für eine Feuerbestattung.
Die Kosten für beide Begräbnisarten sind allerdings ähnlich hoch. Während die Erdbestattung hinsichtlich der größeren Grabstelle teurer ist, sind für eine Feuerbestattung die zusätzlichen Kosten für die Verbrennung zu berücksichtigen. Wie hoch die Kosten im Endeffekt jedoch ausfallen, hängt vor allem davon ab, ob der finanzielle Aufwand für das Begräbnis gedeckt ist oder nicht. Erfahrungsgemäß befassen sich Menschen nicht gerne mit ihrem eigenen Ableben, insbesondere dann nicht, wenn sie noch gesund sind. Manche Menschen sind jedoch so umsichtig und sorgen bereits zu Lebzeiten dafür, dass die Beerdigungskosten gedeckt sind, etwa durch Erspartes oder durch eine Sterbegeldversicherung. Anderenfalls hängt der Umfang der Erdbestattung auch von der Bereitschaft der Angehörigen ab, etwas mehr Geld auszugeben.
Während des Trauergottesdienstes steht der Sarg auf dem Altar. Nach dem Ende des Gottesdienstes wird der Sarg auf einem speziellen Wagen zum Grab gefahren. In der Regel begleiten drei Träger auf jeder Seite den Sarg. Die Trauergemeinde folgt dem Sarg. Zuerst gehen die nächsten Angehörigen, dann folgen Freunde, Nachbarn und alle diejenigen, die dem Verstorbenen in der einen oder anderen Weise verbunden waren. Der Pfarrer oder Trauerredner spricht ein Gebet und noch letzte, in der Regel sehr persönliche Worte, zum Abschied am offenen Grab: „Aus der Erde sind wir genommen, zur Erde sollen wir wieder werden, Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub“. Dann lassen die Träger den Sarg in das vorbereitete Grab herab.
Jetzt treten alle Mitglieder des Trauerzuges an das Grab. Zuerst die engsten Angehörigen, dann alle weiteren Trauergäste. Diese haben die Gelegenheit, Blumen ins Grab zu werfen. Die meisten Trauergäste entscheiden sich für eine mitgebrachte Rose. Alternativ steht auch ein Behältnis mit Blütenblättern bereit. Neben dem Grab steht eine Vorrichtung mit Sand und einer Schaufel. Blumen und Blütenblätter stehen als Symbol für Liebe, Wertschätzung und Zuneigung zu dem Verstorbenen. Der Sand symbolisiert das gemeinsame Schließen des Grabes.